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Inkontinenz: Formen, Diagnose und Behandlung
![]() © H Ko AdobeStock 383328762 Über Inkontinenz spricht kaum jemand offen. Dabei ist gerade der Verlust von Urin keine Seltenheit und die Beschwerden lassen sich heute meist gut behandeln. Die Untersuchungen laufen sehr behutsam ab und eine gezielte Therapie hilft Betroffenen, wieder Kontrolle und Selbstbestimmung zurückzugeben. Was ist Inkontinenz?Bei Inkontinenz hat der Körper die Kontrolle über Blase oder Darm verloren. Statt nach eigenem Willen zur Toilette zu gehen, entleert sich der Urin oder der Stuhl ungewollt. Das können wenige Tropfen oder Spuren bis hin zu größeren Mengen sein. Häufiger sind ältere Menschen betroffen, aber auch junge Erwachsene oder Frauen nach der Geburt können an Inkontinenz leiden. Schnelles Handeln und eine frühzeitige Diagnose sorgen dafür, dass die richtige Behandlung gefunden wird und die Beschwerden spürbar nachlassen. Die wichtigsten Formen der InkontinenzDie Medizin unterscheidet verschiedene Formen der Inkontinenz. Jede Art hat ihre eigenen Besonderheiten und bedarf einer gezielten Untersuchung der Ursachen, von der schließlich die richtige Therapie abhängt. HarninkontinenzDie Harninkontinenz ist die häufigste Form der Inkontinenz und wird oft unterschätzt. Bei der Harninkontinenz geht der Urin ungewollt ab, wobei hier noch mal Unterformen unterschieden werden müssen. Belastungsinkontinenz (Stressinkontinenz) Dranginkontinenz Mischinkontinenz Überlaufinkontinenz Reflexinkontinenz StuhlinkontinenzDie Stuhlinkontinenz bezeichnet den ungewollten Abgang von Stuhl. Das kann zum Beispiel durch Schäden am Schließmuskel, der Muskulatur des Enddarms oder der Nerven zur Darmentleerung kommen. Auch chronische Darmerkrankungen oder operative Eingriffe im Beckenbereich können einen Verlust des Stuhls begünstigen. Das Beschwerdebild reicht von leichten Spuren auf der Unterhose bis hin zu einem vollständigen Kontrollverlust. Diagnose – behutsam und professionellSchätzungsweise leiden über 10 Prozent der Menschen in Deutschland an Harninkontinenz. Frauen sind wesentlich häufiger betroffen als Männer. Etwa 5 Prozent der Bevölkerung haben eine Stuhlinkontinenz. Scham und Tabuisierung des Themas lässt jedoch eine hohe Dunkelziffer nicht ausschließen. Denn nur wenige Betroffene trauen sich zum Arzt. Dabei muss niemand dieses Problem alleine bewältigen. Fachärzte und Fachärztinnen gehen sehr behutsam und diskret mit einer Inkontinenz um, weil sie wissen, dass es sich um ein sensibles Thema handelt. Die Untersuchungen finden in ruhiger und geschützter Umgebung statt. Zu welchem Arzt?Die erste Anlaufstelle ist meist der Hausarzt, der gegebenenfalls eine Überweisung an spezialisierte Fachärzte ausstellt. Hierzu gehören Urologen, Gynäkologen, Proktologen oder Neurologen. Wie läuft die Untersuchung ab?Zuerst führt der Arzt ein ausführliches Gespräch. Geklärt werden müssen, wann der Urin oder Stuhl ungewollt abgeht, wie stark der Harndrang ist und welche Vorerkrankungen bestehen. Meist bittet der Arzt auch darum, für ein paar Tage ein Miktions- und Trinkprotokoll zu führen. Darin notiert der Patient die Trinkmenge, die Toilettengänge und eventuelle Urinverluste. Bei Stuhlinkontinenz kann ein Stuhl-Tagebuch Aufschluss über Stuhlentleerung, Häufigkeit und Beschaffenheit des Stuhls geben. Welche Untersuchungen gibt es noch?Bei Harninkontinenz gehört die Kontrolle der Bauchdecke und des Intimbereichs meist dazu. Ein vorsichtiger Tastbefund kann helfen, um die Muskeln und Organe besser beurteilen zu können. Falls nötig, können auch einfache und schonende Tests dazukommen. Bei Blaseninkontinenz:
Bei Stuhlinkontinenz:
Was hilft bei Inkontinenz?Die meisten Formen der Inkontinenz lassen sich spürbar verbessern. Bei der Behandlung stehen Übungen, Medikamente und in manchen Fällen kleine Eingriffe zur Verfügung:
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