Dem Rückenschmerz entgegenwirken: Ursachen & Behandlung
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Rückenschmerzen sind in der Bevölkerung weit verbreitet, nahezu jeder ist im Laufe seines Lebens von mehr oder weniger stark ausgeprägten Beschwerden betroffen. Konkret sind damit Probleme im unteren Rücken gemeint, also im Bereich der Lendenwirbelsäule zwischen dem Ansatz der Rippen bis zur Hüfte. Rückenschmerzen werden oft auch als Kreuzschmerzen bezeichnet und heißen in der Fachsprache Lumbalgien.
Eingeteilt in spezifische und nicht-spezifische Rückenschmerzen, unterscheidet man weiters die Ursache, den zeitlichen Verlauf sowie den Schweregrad. Neben ausreichend Bewegung und dem Vermeiden von Fehlhaltungen, ist zusätzlich der Lebensstil ein wichtiger Faktor zur Vorbeugung von Rückenschmerzen.
Q&A: Ursachen & Symptome
Welche Formen von Rückenschmerzen gibt es und wodurch entstehen sie?
Grundsätzlich wir der Rückenschmerz danach eingeteilt, ob sich eine Ursache finden lässt oder nicht, man spricht hier auch von:
- spezifischen Rückenschmerzen:
- hier ist eine diagnostizierbare Krankheit wie z.B. der Bruch eines Wirbelkörpers, ein Bandscheibenvorfall, eine Nervenerkrankungen, eine rheumatische Erkrankung etc. der Auslöser von Rückenschmerzen.
- nicht-spezifischen Rückenschmerzen:
- diese Form der Rückenschmerzen macht in etwa 90 % der Fälle aus. Hier kann keine konkrete Ursache gefunden werden, die Betroffenen leiden hauptsächlich „nur“ unter Verspannungen im Rücken oder verkürzten Muskeln. Es sind keine speziellen Schäden am Rückgrat oder sonstige Erkrankungen feststellbar, von denen der Rückenschmerz ausgeht.
Bei Rückenschmerzen, die nicht innerhalb von zwölf Wochen abklingen, besteht das Risiko, dass sie chronisch werden. Davor handelt sich um akute (maximal sechs Wochen) oder subakute (länger als sechs, aber kürzer als zwölf Wochen) Beschwerden.
Nicht-spezifische Rückenschmerzen können durch folgende Umstände verursacht werden:
- Fehlbelastungen (schweres oder falsches Heben)
- Bewegungsmangel
- allgemeine Abnützung, die mit höherem Alter zunimmt, da beispielsweise die Bandscheiben an Elastizität verlieren
- Stress
Bei spezifischen Rückenschmerzen steckt eine Erkrankung als Auslöser dahinter:
- akuter Bandscheibenvorfall
- Erkrankungen der Nieren oder Bauchorgane
- rheumatische Erkrankungen wie Morbus Bechterew
- Verletzungen der Wirbelsäule
- Nervenerkrankungen
- Krebserkrankungen
- etc.
Rückenschmerzen sind oft mit Muskelverspannungen verbunden und können zu Bewegungseinschränkungen führen. In diesem Zusammenhang treten auch oft der Hexenschuss oder Beschwerden im Ischiasnerv (längster und dickster Nerv im Körper) mit plötzlichen, ruckartigen Schmerzen im unteren Rücken auf. Dies geschieht meist durch eine bestimmte Körperbewegung, die falsch ausgeführt wurde.
Q&A: Diagnose & Behandlung
Wie werden Rückenschmerzen diagnostiziert?
Nach Aufsuchen eines Arztes wird die Krankengeschichte erhoben und Fragen zum Gesundheitszustand gestellt. Nach einer körperlichen Untersuchung, inklusive dem Gesamtbild der Symptome, kann das konkrete Schmerzgeschehen im Detail beurteilt werden. Sind keine Hinweise auf spezifische Rückenschmerzen vorhanden, werden die Beschwerden als nicht-spezifischer Schmerz eingestuft. Anderenfalls werden notwendige Untersuchungen eingeleitet, um mögliche Ursachen einzugrenzen und die Diagnose zu stellen.
Wie sieht die Behandlung von Rückenschmerzen aus? Gibt es effektive Methoden?
Die Therapie von Rückenschmerzen richtet sich nach der jeweiligen Diagnose und umfasst neben verschiedenen konservativen (nicht operativen Verfahren) auch medikamentöse Behandlung oder Physiotherapie.
Empfohlen wird (je nach Schweregrad):
- leichte körperliche Aktivität, z.B. Spazierengehen
- Wärmebehandlungen
- entzündungshemmende Schmerzmittel
- Manualtherapie und Mobilisation (langsame Bewegungen, durchgeführt von einem Therapeuten)
- Physiotherapie, Bewegungstherapie
- Massagen
- falls nötig, Schmerzmittel
- Etc.
Im Großteil der Fälle können Ruhe und Muskelentspannungstechniken in Kombination mit dem geeigneten Schmerzmittel bzw. Entzündungshemmer sehr wirksam sein.
Kann man Rückenschmerzen vorbeugen?
Eine gute Körperhaltung, regelmäßige Bewegung und Stärkung der Rückenmuskulatur, die richtige Ergonomie am Arbeitsplatz sowie ein gesunder Lebensstil (Übergewicht vermeiden) können präventiv dabei helfen, Rückenschmerzen entstehen zu lassen.
Grundsätzlich können Rückenschmerzen Menschen jeden Alters betreffen, dennoch haben beispielsweise ältere Personen aufgrund natürlicher Verschleißerscheinungen der Wirbelsäule ein höheres Risiko für degenerative Veränderungen oder Bandscheibenvorfälle.
Bei Beschwerden ist es dennoch sinnvoll, frühzeitig aktiv zu werden und Hilfe aufzusuchen, um weitere Probleme zu vermeiden. Bei anhaltenden oder schlimmer werdenden Schmerzen sollte idealerweise ein Arzt kontaktiert werden, um die richtige Diagnose zu stellen und die passende Behandlung einzuleiten.