Schlaflos dank Technik

Viele Menschen lesen abends vor dem Einschlafen noch ein Buch. Es entspannt und man bekommt die notwendige “Bettschwere”. Aber in unserer Zeit ist alles elektronisch. E-Book, Tablet, Handy - gelesen wird auf Bildschirmen. Die strahlen Licht aus - und die Müdigkeit ist weg. Die Technik hält uns abends wach und viele wundern sich, warum sie nachts nicht mehr schlafen können.

 

Schlaf wird auch hormonell gesteuert. Der Tag-Nacht-Rhythmus bestimmt unsere innere Uhr. Das “Schlafhormon” Melatonin wird dank der Dunkelheit von der Zirbeldrüse ausgeschüttet. Helligkeit stoppt die Produktion und kurbelt die Ausschüttung des Stresshormons Cortisol an. Das Licht der elektronischen Spielzeuge wirkt wie ein Muntermacher. Es ist ein blaues Licht und die zuständigen Rezeptoren melden dem Gehirn: “Es wird hell”.

 

Es scheint auch von Bedeutung zu sein, in welchem Abstand man das Tablet zu den Augen hält. Das blaue Licht verliert schnell an Intensität bei entsprechender Weite. Auch sollte man den Inhalt nicht vernachlässigen. Spannende Videos am Handy oder Tablet, auf die man angestrengt achtet, machen natürlich wach.

 

Mittlerweile gibt es Lösungen für das Problem. Zum Beispiel eine App, die die Beleuchtung an die Tageszeit anpasst. Je nach Tagesabschnitt wird die Hintergrundbeleuchtung so verändert, dass diese anregend wirkt (Gelbtöne wie der Sonnenaufgang am Morgen) oder weniger Blau am Abend, um den natürlichen Rhythmus nicht zu stören.

 

Die vielen technischen Neuerungen der letzten Jahre greifen sogar in unseren Hormonhaushalt ein, könnte man zugespitzt formulieren. Wenn man seinen Tag-Nacht-Rhythmus nicht stören will, gibt es eine ganz einfache Lösung: Medienkonsum ab 22 Uhr drosseln und zu einem guten Buch greifen. Mit den Hühnern braucht man dennoch nicht zu Bett gehen. Gute Nacht!