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Gesundheit

Naturmedizin: Heilpflanzen und ihre Wirkung

 

Verschiedene Heilpflanzen

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Unter dem Begriff Heilpflanzen werden ganz allgemein Pflanzen zusammengefasst, die mit ihren Wirkstoffen gesundheitliche Beschwerden lindern können. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die jahrhundertelange bewährte Anwendung wissenschaftlich unter die Lupe genommen. Man wollte die proklamierte Wirkung und gesundheitsfördernde Eigenschaft der jeweiligen Heilpflanzen eindeutig nachweisen. Dadurch wurden manche Pflanzen wissenschaftlich anerkannt und dienten der Entwicklung pflanzlicher Arzneimittel, auch als Phytopharmaka bezeichnet.

Q&A: Anwendung & Therapieformen

Wie werden Heilpflanzen angewendet?

Je nachdem, welche Beschwerden man behandeln möchte, stehen verschiedene Heilpflanzen zur Verfügung.

Beliebte Anwendungsgebiete sind:

  • Regelbeschwerden
  • PMS
  • Zyklusstörungen
  • Wechselbeschwerden
  • Kopfschmerzen
  • Verdauungsbeschwerden
  • Entzündungen der Mundschleimhaut
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Schlafstörungen
  • und viele andere.

Bei den Darreichungsformen stehen beispielsweise Tees, Säfte, Dragees, Tropfen oder Tinkturen zur Verfügung. Neben qualitativ hochwertigen Produkten aus der Apotheke, kann man natürlich auch selbst Hand anlegen und zum Beispiel Tees oder Tinkturen selbst herstellen. Dazu ist es erforderlich, sich vorab über die richtige Zubereitung und Anwendung zu informieren, denn eine falsche Verarbeitung der Heilpflanze führt oft nicht zur gewünschten Wirkung.

Wie sieht eine Therapie mit Heilpflanzen aus?

Die Behandlung mit Heilpflanzen eignet sich besonders bei leichten gesundheitlichen Beschwerden. So können zum Beispiel Halsschmerzen mit Gurgellösungen aus Thymian oder Salbei gut therapiert werden. Oder man nimmt Baldrian bei Unruhe und Einschlafproblemen. Ingwertee hilft beispielsweise bei Übelkeit.

Man sieht also, das Behandlungsspektrum ist sehr weitläufig. Heilpflanzen bieten demnach viele Chancen, ihre Heilkraft hat aber auch Grenzen bzw. funktioniert manchmal nur in Kombination mit einer medikamentösen Therapie, wie zum Beispiel bei Neurodermitis. Bei dieser chronisch-rezidivierenden Hauterkrankung werden auftretende Ekzeme mit Kortison behandelt. Betroffene können darüber hinaus aber auch von Nachtkerzenöl gegen den Juckreiz profitieren.

Q&A: Wirkstoffe & bekannte Heilpflanzen

Welche Wirkstoffe sind in Heilpflanzen enthalten?

Die Zusammensetzung von Inhaltsstoffen wie etwa ätherischen Ölen oder Gerb- und Bitterstoffen machen die Wirksamkeit von Heilpflanzen aus. Sie enthalten eine Vielzahl von Wirkstoffen, die für ihre medizinischen Eigenschaften verantwortlich sind.

Zu den häufigsten Wirkstoffen zählen:

  • Alkaloide: haben oft psychoaktive oder schmerzlindernde Eigenschaften. Beispiele sind Morphin in Opium (aus Schlafmohn) oder Nikotin in Tabak.
  • Flavonoide: Diese Verbindungen haben antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften. Sie sind in vielen Früchten, Gemüsen und Kräutern enthalten und tragen zum Schutz vor verschiedenen Krankheiten bei.
  • Terpene: sind für den Duft und Geschmack von Pflanzen verantwortlich und haben oft entzündungshemmende Eigenschaften.
  • Tannine: Tannine sind Gerbstoffe, die bei der Behandlung von Durchfall und Entzündungen helfen können. Sie kommen in vielen Pflanzen wie zum Beispiel in Eichenrinde und Schwarztee vor.
  • Phenolsäuren: haben antioxidative Eigenschaften und sind in vielen Früchten, Gemüsen und Kräutern enthalten. Sie können dabei helfen, das Immunsystem zu stärken.
  • Glykoside: können verschiedene Wirkungen haben, von herzstärkend bis hin zu blutdrucksenkend.

Welche bekannten Heilpflanzen gibt es?

Ein kleiner Auszug aus häufig eingesetzten Heilpflanzen:

Anis: verwendet werden die getrockneten Früchte sowie das daraus gewonnene Öl. Die Anwendung ist wissenschaftlich belegt bei Krämpfen, gegen Bronchitis und Rachenentzündungen sowie bei Magen-Darm-Beschwerden. Auch bei Menstruationsbeschwerden oder Koliken kann Anis helfen.
Darreichungsform: Tee

Wiesen-Arnika: Anders als die anspruchsvolle heimische Berg-Arnika, kommt die Wiesen-Arnika problemlos in unseren Gärten zurecht. Der Standort sollte sonnig, der Boden nährstoffarm und durchlässig sein. Verwendet für die Verarbeitung werden die getrockneten Blütenstände. Aufgrund der keimtötenden und entzündungshemmenden Wirkung wird Arnika bei Muskel- und Gelenkschmerzen oder stumpfen Verletzungen eingesetzt.
Darreichungsform: Essenz bzw. Tinktur

Baldrian: Beim Baldrian wird der getrocknete Wurzelstock verwendet. Aufgrund der beruhigenden Wirkung wird er bei nervös bedingten Einschlafstörungen und Unruhezuständen eingesetzt. Baldrian beeinflusst den Stoffwechsel der Neurotransmitter (Botenstoffe der Nervenzellen) und hilft auch bei nervöser Erschöpfung, Kopfschmerzen, Angstzuständen und Muskelverspannungen.
Darreichungsform: Tee

Fenchel: Verwendet werden können die getrockneten reifen Früchte bzw. ihr Öl. Aufgrund der krampflösenden, entzündungshemmenden und beruhigenden Wirkung hilft Fenchel bei Bronchitis und bei Magen-Darm-Beschwerden. Traditionell wird er auch bei Erbrechen eingesetzt.
Darreichungsform: Tee

Johanniskraut: Vom Johanniskraut wird das während der Blütezeit gesammelte Kraut verwendet. Eingesetzt wird es bei depressiven Verstimmungen und Winterdepressionen, aber auch bei Bronchitis, Gicht und Rheuma.
Darreichungsform: Salbe oder Kapseln

Vorsicht vor Wechselwirkungen! Manche Heilpflanzen beeinflussen die Wirkung von Medikamenten. So schwächt etwa das pflanzliche Antidepressivum Johanniskraut die Wirkung der Verhütungspille, bestimmter Gerinnungshemmer (und vieler anderer Arzneimittel.

 
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